Donnerstag, 27. November 2014

Mir kommt in den Sinn, dass sterben leicht ist - leben ist schwer.

Wenn ich bleibe
(Jugend)Roman
Gayle Forman
blanvalet
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag | Amazon


Der Roman „Wenn ich bleibe“ (Im Original „If I stay“) wurde von Gayle Forman geschrieben und erschien in der deutschen Ausgabe im August des Jahres 2014. Die Hauptperson der Geschichte ist die siebzehnjährige Mia. Ihre größte Leidenschaft ist die Musik und das Musizieren mit ihrem Lieblingsinstrument – dem Cello. Genau wie sich ihre Eltern durch die Musik kennen lernten, lernt auch Mia ihren Freund Adam aus gleichem Grund kennen und lieben.

Zu Beginn der Geschichte passiert das Schreckliche – Mias Familie verunglück durch einen Autounfall, ihre Eltern sind sofort tot, ihr kleiner Bruder schwebt in Lebensgefahr und sie selbst – ja, sie selbst nimmt alles, was danach passiert plötzlich aus einer beobachteden Position war. Sie befindet sich außerhalb ihres eigenes Körper, kann sich aber frei bewegen und sieht, was im Krankenhaus alles vor sich geht. Jedoch kann Mia mit niemandem reden, denn keiner der Anwesenden kann sie sehen, geschweige denn mit ihr sprechen. So ist sie ganz auf sich gestellt und stellt sich irgendwann die Frage – kann sie selbst entscheiden ob sie jemals wieder aufwacht, ob sie weiterleben wird?

Was mir an dem Buch gefällt sind die Figuren – uns es gibt viele Figuen in der Geschichte! Die wichtigsten sind natürlich Mia, ihre Eltern, ihr kleiner Bruder Teddy und ihr Freund Adam. Außerdem ihre beste Freundin Kim, die Großeltern, Freunde der Eltern, Großeltern … man lernt im Laufe der Geschichte also schon so einige Personen kennen und alle sind wirklich ziemlich authentisch beschrieben, sodass man sie sich gut vorstellen kann. Die Charakterisierung der Personen ist der Autorin durchaus gelungen, das ein oder andere Mal muss man über eine besondere Eigenschaft/Macke von jemandem schon schmunzeln. Die Geschichte wirkt vor allem dadurch lebendig, dass es immer wieder Rückblenden gibt, in denen man sehr viel über Mias Familie erfährt. Der Leser wird mit auf die Reise genommen zu den verschiedenen schönen Familienerlebnisse – jedoch hat man natürlich immer im Hinterkopf, was mit der Familie passieren wird. Dennoch ist das Buch nicht von Traurigkeit geprägt – natürlich sind die Ereignisse mehr als schockieren und dramatisch, doch vor allem geht es eben um Familie, um Freundschaft, die schönen Momente im Leben und was man braucht um glücklich zu sein. Wenn man einmal angefangen hat, kann man (ich) das Buch nur schwer aus der Hand legen, der Schreibstil ist flüssig und ansprechend. Das Ende war für mich bekannt (ich werde nicht spoilern, keine Angst!) und kam daher nicht unerwartet, dennoch endete das Geschehen irgendwie mitten drin. Dass dieser Eindruck entsteht, mag auch daran liegen, dass sich am Ende des Buches eine 30-seitige Leseprobe befindet und man eben die ganze Zeit davon ausgeht, dass diese Seiten noch zur Geschichte dazugehören...


Das Buch hinterlässt den Leser mit gemischten Gefühlen – und es regt auf jeden Fall noch über das Ende der Geschichte hinaus zum Nachdenken an, denn obwohl klar wird, wie es endet, ist es trotzdem ein offenes Ende (was mich persönlich nicht so ganz zufrieden gestellt hat!). Dennoch kann ich das Buch weiterempfehlen und gebe ihm hiermit 4,5 von 6 möglichen Katern.



Freitag, 21. November 2014

Was will er von mir? Wie konnte ich das zulassen? Werde ich sterben?

vergissdeinnicht
(Jugend)Roman
Cat Clarke
Lübbe paperback
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag | Amazon 

"Ich traf Ethan in der Nacht, in der ich mich umbringen wollte. Ziemlich unpassend, wenn man so drüber nachdenkt."

Das Buch „vergissdeinnicht“ ist ein Roman (um genauer zu sein ein Jugendroman) von der britischen Autorin Cat Clarke aus dem Jahr 2012. Was mich dazu bewegt hat, das Buch zu kaufen war, a) dass es ein preisgünstiges Mängelexemplar war b) dass mich der Klappentext ziemlich angesprochen hat und eine interessante Geschichte versprochen hat und c) dass ich das Wortspiel im Titel ganz witzig fand und es mich neugierig gemacht hat.

In dem Buch geht es um Grace, eine 17-jährige Schülerin aus Großbritannien. Zu Beginnn der Geschichte wacht sie in einem weißen Raum auf und weiß nicht, wie sie dort hingekommen ist. Wurde sie von dem mysteriösen Ethan entführt, der ihr Essen, Kleidung und alles Lebensnotwendige vorbeibringt? Grace weiß nicht, ob sie wieder aus diesem weißen Zimmer herauskommt und beginnt zu schreiben. Je mehr Zeit sie dort verbringt, desto mehr schreibt sie, über ihre beste Freundin Sal, über ihren ersten richtigen Freund Nat, über ihre Mutter, die sich so gar nicht wie eine Mutter benimmt und eigentlich nie zu Hause ist und über ihr Leben. Nach und nach wechseln sich die Episoden immer ab, in denen Grace einerseits von ihrem Leben erzählt und andererseits von der Zeit im weißen Zimmer mit dem weißen Bett, dem weißen Schlafanzug und den weißen Handtüchern.

So lernt der Leser mit der Zeit immer mehr über Grace und ihr Leben und sehr schnell stellt man sich einige Fragen. Was ist das Geheimnis von Sal und warum will sie Grace nicht davon erzählen? Was ist mit Grace' Vater passiert und wieso verhält sich ihre Mutter so lieblos und desinteressiert? So viel sei gesagt: am Ende des Buches erhält der Leser antworten, wenn auch vielleicht nicht so, wie man sich das eigentlich vorgestellt hat.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen und hat etwas an sich, dass man es einfach nicht aus der Hand legen möchte. Dadurch dass es innerhalb der Geschichte einige ungeklärte Dinge gibt, möchte man als Leser diesen Dingen natürlich auf den Grund gehen. Was den Schreibstil der Autorin angeht, würde ich dieses Buch persönlich empfehlen. Was den Inhalt und den Aufbau der Geschichte angeht, hatte ich ehrlich gesagt etwas anderes erwartet. Im Laufe der Geschichte bekommt man eine Ahnung, worauf das ganze schlussendlich herauslaufen wird, was etwas schade ist, wie ich finde. Die Auflösung am Schluss kam trotzdem überraschend, ich hatte dann doch nicht so wirklich damit gerechnet, was es mit Sals Geheimnis auf sich hat. Jedoch kam das Ende für mich etwas zu plötzlich, und meiner Meinung nach hätte man noch einige Seiten hinten dran hängen können. Es ist ein relativ offenes Ende (jedoch mit einem klaren Ausblick) und jeder der so etwas nicht so gerne mag, sei hiermit schon mal davon in Kenntnis gesetzt!

Alles in allem war das Buch ganz angenehm zu lesen, es beinhaltete allerdings meiner Meinung nach vielleicht ZU viele verschiedene (auch teilweise ernste) Themen. Die Hauptperson, Grace, ist auf jeden Fall eine gut beschriebene Figur mit vielen Facetten, jedoch ist das meiner Meinung nach nicht bei allen Nebenfiguren auch so gut geglückt.